Jugendliche unter 16 dürfen Bier und Wein trinken – wenn Erziehungsberechtigte dabei sind. Die Gesundheitsminister der Länder wollen diese Ausnahme abschaffen, auch Bayern ist für ein Verbot. Aber kann "begleitetes Trinken" bei der Prävention helfen?
Glaube du unterschätzst, wie viele Deutsche sich grundsätzlich gerne an Gesetze halten und dann den 14jährigen eben kein Bier oder Wein mehr geben würden, und es gibt auch genug Jugendliche die genauso drauf sind. Etwas nicht legal tun zu können ist eine Hürde, selbst wenn man sie mit genug Energie und/oder den richtigen Kontakten überwinden kann.
Ich glaube, Du hast auch kein realistisches Bild davon, wie viele Deutsche sich auch einfach nicht an Gesetze halten, die sie für lästig erachten und die eh nicht durchgesetzt werden. Natürlich gibt es ein paar Überkorrekte, die die Hose mit der Kneifzange anziehen, aber sehr viele Vorschriften sind sehr Vielen einfach egal. Bei der Vielzahl an teils widersprüchlichen Vorschriften, die es hierzulande gibt, wäre es sonst auch kaum möglich, ein normales Leben zu führen.
Also ich wäre mit 14 nicht an harten Alkohol gekommen und ich hätte auch nicht gewusst, wo ich außerhalb von Familienfeiern Bier oder Wein herbekommen hätte. Und mein Elternhaus ist jetzt beileibe kein Spießerklischee gewesen.
Das würde ich, ohne Dich zu kennen, eher auf Erziehung scheiben, denn wenn man es wissen will und aktiv danach sucht, findet man Wege. Hab mich jetzt auch nicht wirklich dafür interessiert, an hartes Zeug zu kommen, aber spätestens über Mitschüler hätte es da mehrere (mir mangels Interesse auch nur vage bekannte) Optionen gegeben. Kurioserweise waren das genau die, die zu Hause gar nichts durften.
Aber darum geht es doch, das aktiv werden müssen ist eine Hürde, die vielen zu hoch ist. Und ja, die Erziehung macht oft den Unterschied, aber die Erziehung ist eben nicht unabhängig von Gesetzen.
Welche Vorschriften sind widersprüchlich?