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Cake day: April 12th, 2024

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  • Staatliches Alkoholmonopol verhindert ein Stück weit, dass die Leute saufen, die es nicht hinkriegen, sich selbst was zu machen.

    Ich hab mal irgendwo gehört, dass in Schweden “Chemiebaukästen”, die hauptsächlich aus einem für normale Spaß-Experimente doch recht großen Destillierapparat bestehen, recht beliebt sind. Und spätestens, wenn man selbst anfängt, Schnaps zu brennen, wird das gefährlich, denn wenn man das falsch macht, wird man blind oder sogar tot.

    Aber auch ohne gefährlich selbst zu destillieren, kann man sich mit sehr einfachen Mitteln und etwas Geduld selbst (sehr leckere) alkoholische Getränke herstellen. Hefe ist praktisch überall, vergären lässt sich eigentlich Alles, was Zucker oder Stärke enthält. Wenn man einigermaßen sauber arbeitet, (sonst fängt es an zu schimmeln) klappt das fast von alleine. Wenn es mit natürlichen Hefen nicht klappt, kann man auch Backhefe nehmen. Kriegt man in jedem Supermarkt. Wird halt nicht so stark, wie mit der Reinzucht-Weinhefe aus dem Fachhandel.

    Ich kenne jemanden, der hat im Knast gearbeitet, und der erzählte immer, dass die Insassen dort Wasser mit Kartoffelschalen zu einem alkoholischen Gebräu vergoren hätten. Alkoholherstellung geht also mit minimalsten Mitteln.


  • Meine begrenzte Erfahrung mit anderen europäischen Ländern ist auch, dass da in der Praxis auf solche Regeln tendenziell eher geschissen wird. Wer saufen will, tut das halt. Wo es verboten ist, tut man es heimlich.

    Das Mindestalter für Zigaretten funktioniert in der Praxis auch super, die meisten Raucher, die ich kenne, haben schon deutlich unterhalb des gesetzlichen Mindestalters angefangen zu rauchen. Seitdem Zigaretten durch Vapes verdrängt wurden, hängen die halt an einem elektrischen Schnulli, aber oft noch früher, denn das stinkt ja nicht sondern riecht gut und schmeckt süß.

    Kontrolle ist nur sehr begrenzt möglich, denn die Resourcen zur Kontrolle sind endlich. Die Kapazitäten sollte man besser für wichtigere Dinge aufwenden, als übertriebene Gesetze zur Regulierung von Alltagsdrogen durchzusetzen.

    Beim Rauchen kann man bei Verboten ja noch damit argumentieren, dass der Rauch Dritte direkt belästigt oder gefährdet. Das Rauchverbot in Gaststätten kam ja, weil da Gastro-Mitarbeiter Arbeitschutz eingeklagt hatten.

    Alkohol gefährdet oder belästigt Dritte maximal indirekt, wenn sich jemand besoffen daneben benimmt. Tendenziell sind aber, wenigstens meiner Erfahrung nach, die Leute, die sich besoffen massiv danebenbenhemen, (z.B. aggressiv werden), auch schon nüchtern nicht unbedingt die umgänglichsten Zeitgenossen. Und diejenigen, die besoffen die Gegend vollkotzen, sind meistens die, die nie gelernt haben, wann es genug ist. Das ist also eher ein individuelles Problem, das sich nicht mit einer pauschalen Regel erschlagen lässt.

    Vieles beim Konsum von Alltagsdrogen ist eine Frage der sozialen Kontrolle. Wenn man eine wirksame soziale Kontrolle durch restriktive Verbote und die unweigerlich damit verbundene Kriminalisierung praktisch ausschließt, dann fehlt die halt. Mit allen Konsequenzen.


  • Die amerikanische Variante ist ein sehr gutes Beispiel für die Konsequenzen von solchen realitätsfernen restriktiven Regelungen. Nicht nur gibt es dort deshalb eine Menge junger Erwachsener, die sich dann, wenn sie 21 werden, völlig hemmungslos besaufen und sich benehmen, wie kleine Kinder, weil sie nie gelernt haben, wann es genug ist, genauso gibt es dort auch sehr viele Jugendliche, die mit gefälschten Ausweisdokumenten (üblicherweise Führerscheine) rumlaufen, um Alkohol kaufen zu können. Aber auch ohne gefälsche Altersnachweise ist es ein Leichtes, sich Alkohol zu besorgen, denn Alle haben ältere Freunde bzw. suchen sich welche und nicht jeder Verkäufer macht sich den Aufwand, jeden Ausweis zu kontrollieren, das ist unter bestimmten Umständen gar nicht wirklich praktikabel. Meiner Erfahrung nach ist es auch regelmäßig so, dass gerade die, die das zu Hause nicht dürfen, heimlich so richtig aufdrehen. Gerade für Jugendliche hat das Verbotene einen besonders großen Reiz.

    Überhaupt finde ich es bedenklich, diesen amerikanischen Trend zur Infantilisierung der Jugend mitzumachen. Im Artikel ist ja auch ausdrücklich von “Kindern” die Rede. Jugendliche knapp unter 16 sind zwar noch nicht erwachsen, aber bei weitem auch keine kleinen Kinder mehr. (bei den Amis geht das ja sogar so weit, dass da junge Erwachsene gleich mitinfantilisiert werden, bei Studenten reden die ja regelmäßig von “college kids”)

    Wer nicht langsam, Stück für Stück an die Verantwortung eines selbstbestimmten Erwachsenenlebens mit all seinen Freiheiten und ihren Konsequenzen herangeführt wird, hat gute Chancen, das nie richtig zu lernen.





  • Indeed. Long term unsustainable losses don’t matter that much to a homicidal dictator who gives exactly zero shits about the lives of his subjects.

    As long as Putin thinks he can reach his goals before Russia runs out of population, he will keep going. He can still play the long game of a war of attrition, especially given how successful his psy-ops in western countries are. His divide and conquer approach is working. He always has at least one sycophant government in an EU country, blocking important decisions through abuse of the principle of unanimity. He did bolster the Brexit campaign all the way to success, he managed to install his deranged sock puppet in the White House for a second time (and potentially for good), and is successfully sowing dissent in the western alliances by bolstering far right ultranationalists in all sorts of countries. In most western countries, there is no organised counter to this, rather the established political caste is idiotically copying the rhetoric of the divisive far right populists (consisting of mostly lies) in order to (unsuccessfully) win back voters.

    Putin only needs to make his war expensive enough for an increasingly divided West to lose interest. If he is allowed to conquer Ukraine, he will want to continue.