Nach einem rechten Überfall auf ein Straßenfest erheben Veranstalter Vorwürfe gegenüber der Polizei. Diese habe die Gefahr von rechts nicht ernst genommen.
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Doch um kurz vor zwölf Uhr stürmen rund ein Dutzend Vermummte auf den Platz. Sie rennen zwischen den Ständen hindurch, vorbei an der Kinderecke, reißen eine Fahne am Stand der Grünen nieder und greifen Umstehende auf dem Marktplatz an. Mindestens zwei Menschen bekommen einen Schlag ins Gesicht. So berichten es drei Augenzeugen unabhängig voneinander der taz. Auch in einem Video des Senders RBB ist zu sehen, wie einer der Angreifer mit Trainingshose und Sturmhaube einem Mann mit der Faust heftig ins Gesicht schlägt.
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Er sagte der taz, mindestens einer der Angreifer habe eine schwarz-weiß-rote Sturmhaube getragen. Einige der Täter hätten sich Quarzsandhandschuhe übergezogen, die beim Zuschlagen die Wirkung gefährlich verstärken. Samuel Signer, der Versammlungsleiter des Straßenfests, erklärte, die Täter hätten organisiert gewirkt und sich mit dem Kommando „Abbruch“ untereinander darauf verständigt, den Angriff irgendwann abzublasen. „Sie waren sportlich unterwegs“, sagt er. Einem Ordner sei sogar bis auf die Höhe des Brustkorbs getreten worden.
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Samuel Signer, der Versammlungsleiter des Straßenfests, macht der Polizei deshalb Vorwürfe. Es sei noch nie zu so einem massiven Angriff gekommen, aber auch bei den vergangenen Veranstaltungen des Bündnisses habe es Vorkommnisse und Stress mit Neonazis gegeben. „Jedes Mal kam die Polizei zu spät“, sagt Signer. „Wir hatten der Polizei auch diesmal im Vorfeld gesagt: Wir brauchen Leute vor Ort.“ Dennoch seien die Beamten am Sonntagvormittag nach einem ersten Gespräch wieder abgezogen. Dabei hatte es Vorzeichen gegeben: Plakate des Events waren im Vorfeld abgerissen und rund um den Marktplatz rechte Sticker verklebt worden.
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Ich habe eigentlich nichts sinnvolles außer einer Verurteilung einer solchen ekelhaften Tat beizusteuern. Absolut asozial und antidemokratisch.