Gut zwei von drei Deutschen halten die Stagnation der deutschen Wirtschaft für gravierender als eine gewöhnliche Schwächephase. Etwa genauso viele halten Reformen deshalb für dringend notwendig, damit Deutschland international wettbewerbsfähig bleibt und der Lebensstandard nicht sinkt. Diese Einsicht sei aber „kein Garant dafür, dass auch Veränderungen mitgetragen werden, die in eigene Interessen eingreifen“
Das ist die Einstellung die einem in Deutschland gefühlt an jeder Ecke entgegenschlägt. Die Leute begreifen schon, dass sich dringend was ändern soll. Aber doch bitte nicht bei ihnen im Hinterhof!
Find ich aber nett, dass sich damit nun nicht mehr nur Klimaschützer und Sozialstaatsbefürworter rumschlagen müssen sondern jetzt wohl auch Konservative.
Ich vertrete gar nicht die Meinung, dass wir noch mehr arbeiten müssen. Da misst du mich falsch verstanden haben.
Wir haben eher das Problem, dass wir zu viel Arbeit und weniger Menschen haben, die diese schultern kann. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Dann fallen solche Bullshit-Jobs wie Pizza-Delivery weg. Oder Putzhilfe.
Da wird sicherlich viel in der Dienstleistungsbranche automatisiert werden in den nächsten Jahren. Sei es SB-Kassen, Self Check-Out, Delivery Roboter, Putzroboter und so weiter. Finde ich gut. Besser als, wie wenn der Supermarkt oder das Restaurant zumacht wegen Personalmangel.
Ok, wir scheinen tatsächlich näher beieinander zu sein als ich zuerst dachte. Ich würde dir hier aber trotzdem zumindest teilweise widersprechen:
Das mag sektorbezogen stimmen aber ich denke nicht, dass man das auf die gesamte Wirtschaft übertragen kann.
Und gerade beim oft zitierten Beispiel Pflege müsste das ja nicht durch mehr Arbeit einzelner Pflegekräfte erreicht werden sondern durch mehr Pflegekräfte/ bessere Personalschlüssel und letztendlich bessere Arbeitsbedingungen was auch weniger individuelle Arbeitszeit beinhaltet.
Auch hier würde ich teilweise zustimmen. Die ganzen Lieferdienste können weg, meinetwegen auch die ganze Werbebranche.
Nötige Tätigkeiten wie Putzen durch Roboter zu ersetzen, damit die Leute dann was sinnvolleres machen können, ist auch nicht per se schlimm.
Aber auch das ist ja nicht ein Mangel an Arbeitskraft sondern an Innovation.
Denke ich auch - nah beieinander und leichte Unterschiede im Detail ;)
Die Werbebranche bei den Bullshit-Jobs habe ich ganz vergessen. Die sollte komplett eingestampft werden. Was da an Geld verbrannt wird, für Sachen, die die Menschheit nicht braucht.
Da bin ich leider skeptisch, weil das ja alle Branchen/ Bereiche behaupten, um ihren Arbeitskräftemangel zu beheben: Lehrer, Soldaten, Polizisten, Handwerker, Müllwerker, und und und Hört man ständig im Radio oder TV. Das Dumme ist nur, es ist der Strukturwandel durch die Demografie. Man kann maximal aus anderen Branchen AN abziehen. Aber es werden insgesamt nicht mehr. Wir müssen produktiver werden, Bullshitjobs aufhören oder länger Arbeiten - was ich aber für eine kurzfristige Lösung halte und es vermutlich nicht viel bringen wird.
Der Dienstleistungsbereich ließ sich bis vor ein paar Jahren schlecht automatisieren. Maximal Digitalisieren. Aber es geht inzwischen, da es bessere und günstigere Serviceroboter gibt.
Tja und das Handwerk. Auweia. Die leben und arbeiten teilweise im Mittelalter mit Ständekultur oder in den 90igern. Es gibt nur wenige Handwerker, die moderen Tools einsetzen. Was ich da in den letzten Jahren erlebt habe - aber das ist ein neuer langer Thread.
Da stimme ich zu aber das heißt ja, die Effizienz zu steigern, mehr Output bei gleichen oder weniger Input.
Nicht immer mehr arbeiten um gerade mal so das Niveau zu halten. Das ist das Gegenteil von Produktivitätssteigerung.
Aber dafür braucht es halt Investitionen. Die sind bei uns sowohl im öffentlichen als auch privaten Sektor zu niedrig.